Weinanbaugebiet Saale-Unstrut
Wir sind bemüht, den Gästen in unserem "Friedrich" einen umfassenden Querschnitt durch die in der Region gefertigten Weine zu präsentieren. Unsere Region ist das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut: Klein aber fein, neuzeitlich sehr jung, dennoch mit einer sehr langen Geschichte – das ist das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut.
Trotz ihrer sehr langen Geschichte wurde der Wein, der an Saale und Unstrut wächst, nach einigem Auf und Ab erst Dank der Arbeit der Winzer nach 1990 wieder bekannt und anerkannt.
Ganz kurze Geschichte der Weinregion Saale-Unstrut
Es waren Zisterziensermönche, die die ersten Reben anbauten. Das geschah im Jahre 1066 im Kloster Pforta. Die Kunst des Weinanbaus sprach sich schnell herum und so wurden die Landschaften entlang der Saale und der Unstrut im Laufe weniger Jahre zu einem wahren Paradies für Wein. Im Mittelalter hatte der Wein seine Blütezeit.
Der Dreißigjährige Krieg setzte dem Weinanbau an Saale und Unstrut im Grunde ein Ende. Viele der Weinberge wurden zerstört oder abgebrannt. Die Weinregion Saale-Unstrut erholte sich nur sehr langsam, kam aber in Schwung. Aber schon im 19. Jahrhundert ein erneuter flächendeckender Einbruch: Die Reblaus trieb ihr vernichtendes Unwesen. In der Folge gingen die Anbauflächen immer weiter zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg waren sie keiner Rede mehr wert.
Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde die Weinregion Saale-Unstrut wiederentdeckt, war nun in der DDR verortet. Die Regierung in Ost-Berlin betschloss, Wein nach modernen Methoden anzubauen. Auf die Quantität kam es nun an, nicht so sehr auf die Qualität Die Weine hatten, nun ja, keinen besonders guten Ruf. Mit der deutschen Wiedervereinigung brach für die Weinregion Saale-Unstrut ein neues Zeitalter an.
Saale-Unstrut heute
Eine Rekultivierung der Weinregion Saale-Unstrut in jeder Hinsicht begann in den 1990er Jahren. Statt auf Masse wurde durch die reprivatisierten oder neu entstandenen Weinbaubetriebe wieder auf Klasse gesetzt.
Die Trauben wachsen vor allem im südlichen Teil von Sachsen-Anhalt und im nördlichen Teil von Thüringen. Da die Ergebnisse vor allem beim Weißwein immer besser werden, wird die Anbaufläche jedes Jahr erweitert, aber einfach ist der Weinanbau in der Region an Saale und Unstrut nicht. In den steilen Lagen der oft terrassierten Weinberge ist sehr viel Handarbeit angesagt. Die Winzer haben noch dazu mit Widrigkeiten zu kämpfen.
So präsentiert es sich heute, das Gebiet, welches Jahr für Jahr mehr Ausflügler aus den umliegenden Großstädten Leipzig, Halle (Saale), Jena und Erfurt und viele Touristen anzieht: Steile Weinberge mit Terrassen, jahrhundertealte, neu ausgefugte Trockenmauern und mal romantische, mal aufgedonnerte Weinbergshäuschen- und Häuser. Das prägt die liebliche und reizvolle Weinregion Saale-Unstrut. Und wir müssen auch Naumburg erwähnen, denn nirgendwo sonst als in und um Naumburg (Saale) ist in Europa (vielleicht noch in der Umgebung von Siena in der Toskana) und damit in der Welt aus der Zeit des Mittelalters ein derartiges Gesamtensemble an Befestigungsanlagen, Profan- und Sakralbauten auf so engem Raum erhalten. Als einzigartiges Zeugnis der mittelalterlichen Architektur und Kunst des 13. Jahrhunderts wurde der Naumburger Dom 2018 in die UNESCO- Welterbeliste eingeschrieben.
Klima und Böden
Das Klima stellt die größte Herausforderung für die Winzer an Saale und Unstrut dar. Die Region hat zwar viele Sonnenstunden und für den Weinanbau nicht abträgliches Klima. Doch der Winter in der kleinen Weinbauregion kommt früh und geht spät und es ist der Frost, der den Reben am meisten zu schaffen machen kann. Die Trauben haben zu wenig Zeit, um auszureifen. Befragen Sie bei eine Wanderung mal einen Winzer zu den eisigen Nachtfrösten im Frühjahr 2024. Die erwartbaren Antworten illustrieren dann das Problem plastisch.
Die Böden - und auf die kommt es an - sind allerdings sehr gut, denn die Trauben wachsen überwiegend auf Muschelkalk und Buntsandstein.