Riesling
Riesling ist eine weiße Rebsorte, welche schon mal ganz allgemein ein Aushängeschild des deutschen Weinbaus ist. Ziemlich sicher ist Deutschland das Ursprungsland. Auch heute befinden sich fast die Hälfte der gesamten Anbauflächen der Welt in Deutschland. Die Rebsorte wird mindesten seit über 600 Jahren in Deutschland angebaut (erstmals schriftlich erwähnt zu Worms 1402 1435*).
Der Riesling ist anspruchsvoll, was seinen Standort angeht und mag Steilhänge. Weltweit gibt es über 160 Bezeichnungen für den Riesling. Sie bezeugen das hohe Alter und die weltweite Verbreitung dieser edlen Rebe in nahezu allen weinbaubetreibenden Länder. In Deutschland begenet er uns unter den Namen Edler Riesling, Gelber Riesling, Gräfenberger, Hochheimer, Johannisberger, Kleinriesling, Klingelberger, Rissling, Rüsseling, Weißer Riesling. Hier bei uns in den Tälern von Saale und Unstrut heißt er ganz klassisch Riesling. In Frankreich kommt er dem Genießer als Raisin du Rhin, Rhin oder auch Riesling Rhénan unter. Die Italiener sagen Riesling Renano, die Österreicher Weißer Riesling. In der Schweiz kann er Johannisberg, Johannisberg Riesling oder Petit Rhin heißen. Auf gut ungarisch Fehér Rajnai, Rajnai Rizling schreiben die Kalifornier Rhine Riesling oder White Riesling auf das Etikett.
* Der Weinbauhistoriker Friedrich von Bassermann-Jordan bemerkte in seinem 1907 erschienenen Buch „Geschichte des Weinbaus“, dass die Herkunft der „wichtigsten deutschen Weißweinrebe – des Rieslings“ wohl nie aufgeklärt wird. Ist ja auch schon lange her. Wikipedia verweist in einem Eintrag zum Thema Riesling auf Dieter Braaz „Wine Atlas of Germany“. Darin erklärt der Autor, dass die erste schriftliche Erwähnung der Rebe Riesling und der Stadt Worms auf das Jahr 1402 zurückginge. Einen Quelle dafür wir nicht benannt. Tatsächlich stammt das älteste Schriftstück, in dem die beliebte Rebe erwähnt wird, aus dem Jahre 1435. Da vermerkte der Verwalter der Burg zur Rüsselsheim den Erwerb von Riesling-Setzreben, die man im eigenen Weingarten verpflanzte.