Federweißer
Federweißer ist die deutsche Bezeichnung für neuen Weißwein. Es ist ein aus weißen Rebsorten gepresster Traubenmost, dessen Gärung gerade erst begonnen hat. Alle Reifungsgrade, vom weißen Traubenmost bis zum fast durchgegorenen Weißwein, dürfen Federweißer genannt werden. Allerdings muss der Federweißer im Verkauf in Deutschland einen Mindest-Alkoholgehalt von 4% aufweisen. Sonst ist es nur Most, so ein Mist, ha, ha.
Der Name "Federweißer" ist auf die Hefen zurückzuführen, die wie winzige Federchen im Glas tanzen. Federweißer trägt aber seinen Namen auch, weil er durch die enthaltenen Hefen trüb und weißlich im Glas wabert. Die Hefen im Federweißer sind noch aktiv. Die Umwandlung des im Traubenmost enthaltenen Zucker in Alkohol ist nicht abgeschlossen.
Wenn die biologisch aktiven Hefen während der Gärung den natürlichen Zucker im frisch gepressten Traubensaft in Alkohol verwandeln, entsteht auch Kohlensäure, die langsam entweicht. Es empfiehlt sich, ihn schön kühl zu lagern, denn Kälte stoppt den Gärungsprozess und verlängert so die Haltbarkeit.
Idealerweise trinkt man Federweißer auf halbem Weg vom Traubensaft zum Wein, wenn sich Süße, Alkohol und Fruchtsäure in guter Balance befinden. Zu diesem Zeitpunkt weist er einen Alkoholgehalt von etwa fünf Prozent auf.
Wegen der bei der Gärung entstehenden Kohlensäure schmeckt teilweise gegorener Traubenmost recht spritzig, anfangs wie eine Art Traubenlimonade oder ein süßer Schaumwein. Solange noch reichlich Zucker vorhanden ist, wird durch dessen Süße der bereits entstandene Alkohol kaschiert, so dass dieser beim Trinken relativ unbemerkt in den Organismus aufgenommen wird. Deshalb wird die berauschende Wirkung dieses Getränks oft erst mit Verzögerung oder gar nicht registriert. Teilweise gegorener Traubenmost enthält zudem Milchsäurebakterien und einen hohen Anteil an den Vitaminen B1 und B2. Er übt einen starken Effekt auf die Funktion des Darms aus. Das weiß jeder, der schon mal ein Gläschen zuviel genossen hat, oder?